„Sie sind als AWO bereits ein guter Arbeitgeber! Aber kommunizieren Sie das noch offensiver!“ so Prof. Dr. Anja Lüthy zum Auftakt ihres Vortrags bei der Fachtagung am 7.3. im Lucy-Romberg-Haus.
Wie das geht – wie man dafür sorgt, dass Mitarbeiter*innen jeden Tag gern zur Arbeit kommen, wie man junge, neue Mitarbeiter*innen heutzutage gewinnt und auch im Team bindet, wie man eine Einrichtung als Arbeitgebermarke entwickelt – all das erläuterte die Expertin in ihrer Präsentation. Dabei nahm sie häufig die Perspektive der ganz jungen „Generation Z“ ein, um plakativ zu machen, wie ein Traditions-Unternehmen wie die AWO auch von jüngeren Generationen als „cooler Arbeitgeber“ bewertet werden kann. Dass es ohne veränderte Führungsmethoden, flexible Arbeitszeitmodelle, wertschätzende Unternehmenskultur nicht geht, dass junge Menschen ohne moderne Technik und Social Media nicht mehr zu erreichen sein werden, wurde eindringlich mit vielen Beispielen belegt.
Referentin Jutta Kappel vom Katholischen Hospitalverbund Hellweg, die in den letzten 10 Jahren fast alle diese Themen erfolgreich in die Praxis umgesetzt hat, wusste in ihrem Vortrag zu berichten, dass die Entwicklung der Arbeitgebermarke „von innen“ kommen und von allen Akteuren gewollt und forciert werden muss. Zahlreiche Best-Practice-Beispiele des Verbundes machten deutlich, dass vor dem eigentlichen Handeln immer die innere Haltung steht, so dass dann tiefgreifende Veränderungsprozesse möglich werden. Nur so kann es gelingen, dass ein Unternehmen zur familienfreundlichen „Caring Company“ wird und Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung, aber auch in ihrer jeweiligen Lebensphase unterstützt werden, fachliche Weiterbildung gefördert wird, Mehrwert-Strategien und Mitarbeiterengagement entstehen, u.v.m.
AWO-Führungskräfte, die zu dieser Tagung zahlreich in Marl erschienen waren, bekundeten ihr Interesse und großes professionelles Engagement in den anschließenden Diskussionen und Ideen-Workshops. Sehr authentisch reflektierten die führenden Mitarbeiter*innen, welche Facetten einer wertschätzenden Unternehmenskultur bereits gelebt werden, was zeitnah verändert werden kann und wozu die Unterstützung der Geschäftsführung dringend benötigt wird. „Nicht jammern – anfangen!“ hatte jemand auf ein Flipchart geschrieben…
Wie aktuell und brisant diese Themen gegenwärtig sind, unterstrich auch die Teilnahme von Wolfgang Stadler, Vorsitzender des Vorstandes des AWO Bundesverbandes e.V. , der eigens aus Berlin angereist war, um dem Tagungspublikum seine Grußworte zu überbringen.
Zufrieden zeigten sich am Ende dieses intensiven Fachtages Teilnehmer*innen, Referentinnen und Veranstalterinnen, die bereits über Folgeveranstaltungen nachdenken.